Häusliche Gewalt

Gewalt gegen Frauen findet häufig in den eigenen vier Wänden statt, dort wo eigentlich Schutz und Sicherheit geboten wären. Ausgeübt wird häusliche Gewalt durch Beziehungspartner, ehemalige Beziehungspartner oder andere Menschen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben. Häusliche Gewalt gegen Frauen wird fast ausschließlich von Männern ausgeübt. Dabei ist diese Form der Gewalt in den meisten Fällen kein einmaliges Ereignis, sondern tritt immer wieder und über einen langen Zeitraum auf. Häufig verschlimmert sich die Gewalt im Laufe der Zeit.

Handlungen häuslicher Gewalt können sein:

  • Drohungen
  • Erniedrigungen
  • sozial isoliert werden
  • Schlagen, Treten
  • mit Gegenständen werfen
  • Erzwingen sexueller Handlungen
  • und vieles mehr

Häusliche Gewalt wird bewusst als Mittel zur Ausübung von Macht und Kontrolle eingesetzt. Frauen aus allen sozialen Schichten können Opfer häuslicher Gewalt werden.

Viele Frauen schämen sich für das, was ihnen angetan wird. Neben der Angst vor dem Partner, der Sorge um die Kinder oder über das „Gerede“ der Nachbarn, Verwandten, Arbeitskollegen kommt häufig noch das Gefühl von Schuld und Ohnmacht hinzu. Kinder sind häufig direkt oder indirekt von häuslicher Gewalt gegen die Mutter mitbetroffen. Sie sollten eigenständige Unterstützung erhalten.

Häusliche Gewalt kann für die betroffenen Frauen negative  Folgen haben. Neben den körperlichen Folgen können insbesondere die psychischen Folgen gravierend sein, was dazu führen kann, das Frauen verunsichert sind und sich nicht wehren können. Je länger die Misshandlungen andauern, umso schwerer wird es, sich Hilfe von außen zu holen.

Die bundesdeutsche Repräsentativuntersuchung zu Gewalt gegen Frauen hat ergeben, dass rund 25% aller in Deutschland lebenden Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt (oder beides) durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt haben.

Die Frauenberatungsstelle Herford bietet Betroffenen Hilfe, Unterstützung und Information an.

In enger Zusammenarbeit mit der Polizei und den Gerichten hilft die Frauenberatungsstelle zeitnah, Maßnahmen zu ergreifen oder berät Frauen, wie es weitergehen kann.

Ebenfalls können Sie hier die Broschüre „Informationen für Frauen bei Häuslicher Gewalt“  (PDF 732 KB) sowie die Hinweise zu Digitaler Sicherheitsplanung bei Trennung / Scheidung (PDF 629 KB) kostenfrei herunterladen
oder kostenfrei bei uns direkt anfordern. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung.

Weitere Informationen gibt es auch unter: www.gewaltschutz.info

 

Arbeitskreis „Hochrisikofälle“ bei Häuslicher Gewalt

Was ist ein Hochrisikofall?

Als „Hochrisikofälle“ gelten Fälle von Häuslicher Gewalt, bei denen Frauen* und ggf. ihre Kinder Gefahr laufen, Opfer einer (versuchten) Tötung zu werden. Wird ein Hochrisikofall identifiziert oder es besteht der dringende Verdacht auf einen Hochrisikofall, kann der Arbeitskreis tätig werden. Der Arbeitskreis trifft sich 3–4-mal im Jahr, kann aber bei Bedarf jederzeit durch eine Mitgliedsorganisation einberufen werden.

Der Kreis der Teilnehmenden kann – je nach Sachlage – erweitert werden.

Wer ist im Arbeitskreis?

Der Arbeitskreis Hochrisiko ist ein Arbeitskreis, der sich aus dem Fachforum gegen Häusliche Gewalt des Kreis Herford gebildet hat. Zurzeit sind im Arbeitskreis vertreten die Frauenberatungsstelle Herford e.V. und Notruf, femina vita e.V. -Mädchenberatungsstelle, Kreisjugendamt, Kreispolizei, Kreis Gleichstellungsbeauftragte und der Weiße Ring.

Ziel des Arbeitskreises ist es, eine bestehende Gefährdungssituation herauszuarbeiten und schnell und adäquat Hilfs- und Unterstützungsangebote zu entwickeln.

Welche Ziele hat der Arbeitskreis darüber hinaus?

Ein weiteres Ziel des Arbeitskreises ist die Vernetzung, konkret: das Wissen, um die Arbeitsweise und Handlungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Institutionen zu vertiefen und das Angebot des Arbeitskreises bekannter zu machen.